Das Jahr 2019 ver­lief im Fonds­ge­schäft zäh und war von Insol­venz­ver­fah­ren in diver­sen Berei­chen geprägt. Bereits Ende 2018 hat­te die P&R‑Gruppe Insol­venz ange­mel­det, im Lau­fe des Jah­res 2019 wur­den die Insol­venz­ver­fah­ren bei der MCE-Grup­pe (Schiffs­fonds) eröff­net und bei den Euro Grund­in­vest-Fonds (Immo­bi­li­en­fonds) bean­tragt. Der AAA bleibt für sei­ne Mit­glie­der am Ball, infor­miert lau­fend über die Ent­wick­lun­gen und zeigt auf, wann Hand­lungs­be­darf besteht und was jeweils zu tun ist.

• Der AAA hat umfang­rei­ches Mate­ri­al zusam­men­ge­stellt und u.a. gegen die Geschäfts­füh­rer der MCE-Grup­pe Straf­an­zei­ge erstattet.

• Die Ent­wick­lung um die P&R‑Gruppe und die von ihr initi­ier­ten Con­tai­ner-Invest­ments beschäf­tig­ten uns das gesam­te Jahr 2019. Anfang 2019 nahm die Staats­an­walt­schaft Ermitt­lun­gen auf und erhob dann Ankla­ge. Im vier­ten Quar­tal 2019 wur­de den P&R‑Anlegern ein Ange­bot eines US-Finanz­in­ves­tors unter­brei­tet, ihre Insol­venz­an­sprü­che zu kau­fen. Ein gleich­falls vom AAA beglei­te­tes Kla­ge­pro­jekt der P&R‑Anleger gegen den Wirt­schafts­prü­fer Wag­ner-Gru­ber wur­de unter der Ägi­de von Dr. Wolf­gang Schirp ange­scho­ben. Die kla­ge­wei­se Durch­set­zung von Amts­haf­tungs­an­sprü­chen gegen die BaFin wegen man­gel­haf­ter Auf­sicht durch­lief die ers­ten bei­den Instan­zen. Nun muss der BGH ent­schei­den, ob er die Fra­ge dem EuGH vorlegt.

• Die Kanz­lei Schirp & Part­ner geht fer­ner für die Mit­glie­der des AAA, die in die Elb­fonds inves­tiert haben, in Abstim­mung mit dem Insol­venz­ver­wal­ter gegen den Haft­pflicht­ver­si­che­rer der Groht-Grup­pe, die Lloy­d’s of Lon­don, vor. Wir rech­nen damit, dass es im Lau­fe des Jah­res 2020 zu einer ers­ten Ent­schei­dung kommt.

• Der AAA beob­ach­tet genau das wei­te­re Gesche­hen um die WALT­ON-Fonds, die als Kurz­läu­fer Geld mit Grund­stücks­ent­wick­lun­gen in Kana­da und den USA ver­die­nen soll­ten und im Jahr 2018 teil­wei­se zusam­men mit diver­sen ande­ren Toch­ter­ge­sell­schaf­ten der WALT­ON-Grup­pe in einer Gesell­schaft (RUC)verschmolzen wur­den, um die Insol­venz abzu­wen­den. Der AAA bemüht sich um eine Kos­ten­sen­kung der Fonds und mehr Trans­pa­renz für die Anleger.

• Der Straf­pro­zess um den Anle­ger­skan­dal des frü­he­ren Emis­si­ons­hau­ses Wöl­bern Invest wur­de abge­schlos­sen. Das Ver­fah­ren gegen Chef­be­ra­ter Frank M. wur­de abge­trennt und krank­heits­hal­ber vor­läu­fig ein­ge­stellt. Das Ver­fah­ren gegen Ole B. ende­te mit einer Geld­auf­la­ge von 60.000 Euro, die an die Staats­kas­se zu zah­len waren. Der Gene­ral­be­voll­mäch­tig­te Tho­mas K. wur­de zu einer Bewäh­rungs­stra­fe von 22 Mona­ten verurteilt.

• Den neu­en Groß­in­ves­to­ren der kana­di­schen HGM, der Mut­ter­ge­sell­schaft der Cana­da Gold Trust Fonds und des Gold Bonus Pro­gramms, ist es gemein­sam mit der Fonds­ge­schäfts­füh­rung gelun­gen, die HGM aus der Insol­venz her­aus­zu­füh­ren. Kers­tin Kon­dert ist als Bei­rä­tin der Fonds-Kom­ple­men­tä­rin eng an der Ent­wick­lung dran. Bis­her liegt aber noch kein Busi­ness­plan für das Neu­ge­schäft vor.

• Der AAA berät auch zahl­rei­che Anle­ger der TELO Betei­li­gungs­ge­sell­schaft mbH & Co. Objekt Klär­an­la­ge Waß­manns­dorf KG i. L. Hier klagt der Fonds auf Scha­dens­er­satz in drei­stel­li­ger Mil­lio­nen­hö­he gegen die ehe­ma­li­gen Geschäfts­füh­rer und die Deut­sche Bank. Das Ver­fah­ren liegt inzwi­schen beim Kam­mer­ge­richt zur Entscheidung.

• Die Anle­ger des Han­no­ver Lea­sing Fonds Nr. 193 haben Licht am Ende des Tun­nels erblickt. Nach­dem die 10.000 Anle­ger und ihre Gewer­be­im­mo­bi­lie mit knapp 75.000 qm Miet­flä­che seit Jah­ren mit Pro­ble­men zu kämp­fen hat­ten, wur­de Ende Novem­ber 2019 der Kauf­ver­trag für die Immo­bi­lie mit 99 %iger Mehr­heit geneh­migt. Bei Umset­zung erzie­len die Anle­ger sogar einen Gewinn. Tho­mas Lip­pert hat als Bei­rat seit 2016 Anteil an die­sem erfreu­li­chen Ergeb­nis, mit dem kei­ner mehr gerech­net hatte.

• Kers­tin Kon­dert beglei­tet wirt­schaft­lich die Scha­dens­er­satz­kla­gen, die nach Kapi­tal­an­le­ger­mus­ter­ver­fah­rens­ge­setz (KapMuG) von der Kanz­lei Schirp & Part­ner geführt wer­den. Nach jah­re­lan­gem War­ten haben nun im Herbst 2019 für die bei­den Ree­fer-Flot­ten-Fonds der MPC-Grup­pe und für den HCI Ship­ping Sel­ect XXV die ers­ten münd­li­chen Ver­hand­lun­gen vor dem Han­sea­ti­schen Ober­lan­des­ge­richt in Ham­burg statt­ge­fun­den. Die Ver­fah­ren sind auf gutem Kurs — bis­her hält das OLG in jedem der Pro­spek­te wesent­li­che Aspek­te für feh­ler­haft. Die Ver­fah­ren wer­den in 2020 fort­ge­führt. Der AAA wird die­se Ver­fah­ren mit sei­nen Recher­chen wei­ter unterstützen.

• Da zahl­rei­che AAA-Mit­glie­der nicht nur Fonds gezeich­net haben, son­dern auch Eigen­tums­woh­nun­gen in Ber­lin ver­mie­ten, hat der AAA die lau­fen­de Bericht­erstat­tung über die Ent­wick­lun­gen rund um den “Mie­ten­de­ckel” mit in sein Pro­gramm aufgenommen.